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RL #012: Newsletter: direkter Draht

Nachdem wir zuletzt vermehrt über Readings zu Metathemen wie Common Sense und Relatability in der Wissenschaftskommunikation berichtet haben, beschäftigt sich diese Ausgabe mit dem Newsletter. Anachronistisch? No Front, aber aus der Zeit gefallen sind nur die Newsletter in Schreibmaschinenschrift formatiert vom E-Mail-Programm. Vieles hat sich getan. Auch wenn Google Trend anzeigt, dass Newsletter als Suchbegriff den Plafond erreicht haben, gibt es gute Gründe den einst wichtigsten Kommunikationskanal wieder ernster zu nehmen.

Trendumkehr beim Newsletter

Newsletter liegen im Trend. Und das kommt nicht von ungefähr, weiß Catalina Schröders vom Journalist. Den neuen Hype gibt es, weil sich mit elektronischen Rundschreiben nun Geld verdienen lässt. Als Beispiel nennt Schröders den Newsletter Heated von Emily Atkin. Dort schreibt die unabhängige Autorin über Umweltthemen und erzielt jährlich 6-stellige Umsätze. Seit die Anbieter zum Erstellen von Newslettern den Autor*innen einfache Designs zur Verfügung stellen und den Zahlungsvorgang abwickeln, haben sich neue Geschäftsmodelle entwickelt.

Ein zweiter Grund warum immer mehr, vor allem unabhängige Autor*innen ihren eigenen Newsletter gründen betrifft die Kanäle für die viele von Ihnen in den vergangenen Jahren schreiben mussten und durften. Bobby Allyn führt in seinem Beitrag auf NPR aus, dass die Journalist*innen dieser Welt wieder weniger für Algorithmen optimiert, sondern für ihre Leser*innen schreiben wollen. Ob das mehr Spaß macht? Sicherlich! Ob es nachhaltig ist? Unter Umständen. Die Gefolgschaft muss groß genug sein.

Gefolgschaft in der Wissenschaft

An der Gefolgschaft würde es bei Deutschlands Chefvirologe Christian Drosten aktuell nicht scheitern. Verpackt in Weekly Digests könnte er seine Anhänger mit News aus der Charité ins Wochenende begleiten. Für jene, die keine 800.000 Follower haben, schlägt Jessica Lawlor auf dem Muck Rack Blog folgende Alternative vor: unabhängige Newsletter pitchen. Warum soll etwas, das für Firmen gilt, nicht auch für Forschungsprojekte gelten? Contributed Content ist hier das Stichwort. Und wo könnten Wissenschaftler*innen ihre Inhalte beisteuern? Zum Beispiel hier: Improbable Research, Sunday Brain Food, Important, not important, The Marginalian.

How to Newsletter?

Zwischen einem eigenen Newsletter und Contributed Content liegen Welten. In vielen Projektanträgen steht der projekteigene Newsletter im Antragstext. Newsletter-Anbieter publizieren jedenfalls regelmäßig ihre Hands-on Anleitungen. Die meisten bieten Video-Tutorials an. Relativ einfache und doch umfassende Einleitung in Textform gibt es hier und hier. Wir freuen uns von euch zu lesen!