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RL #026: Umstrittene Forschung: Wie kommuniziert man heikle Science?

Über schwierige Themen, moralische Fragen, Forschungsethik und Interessenkonflikte in der Wissenschaftskommunikation. 

In der Wissenschaft gibt es Themenfelder, auf denen es vor kommunikativen Fallstricken nur so wimmelt. Themen, die gesellschaftlich kontrovers diskutiert werden, Forschung, bei der umstrittene Methoden und Technologien mit ungewissen Folgewirkungen zum Einsatz kommen. Sie erfordern Fingerspitzengefühl und Vorsicht wenn es darum geht ihre Resultate verständlich und zugänglich für eine große und öffentliche Zielgruppe zu kommunizieren. Oft sind es dabei ethische Fragen, die für intensiv geführte Diskussionen sorgen, weil verbreitete gesellschaftliche Wert- und Moralvorstellungen herausgefordert werden. Beispiele für solche Forschungsthemen sind etwa die anwendungsorientierte Gentechnologie, Tierversuche in den Life Sciences oder auch Aspekte der Gender Studies in den Sozialwissenschaften. 

Viele Wissenschaftler, die in solchen Bereichen tätig sind, wissen das. Sie kommunizieren behutsam und suchen nicht gerade die große Öffentlichkeit, um ihre Arbeit zu präsentieren und öffentlich diskutieren zu lassen. Denn wo öffentlich diskutiert wird, drohen nicht nur sachliche und fachliche Kritik, sondern auch unsachliche Kritik und Shitstorms. Forschende, die auf Kritik von außerhalb ihrer fachlichen Bubble stoßen, fühlen sich in aller Regel missverstanden. Und damit dürften sie oft Recht haben. Aktuelle Studien zeigen: Menschen, die zu kontroversen Forschungsthemen eine starke Meinung haben, schätzen ihr Wissen über diese Themen oft höher ein, als es tatsächlich ist.

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Oh Lord, please don’t let me be misunderstood

Ein Forscher, der an einem der Projekte beteiligt ist, in denen Oikoplus als Partner für die Science Communication und Dissemination verantwortlich ist, drückte das gerade erst in einer eMail aus: „Our research requires that we are very careful with the information that is out there. I would like to avoid a situation of messaging getting misunderstood or misexplained. I could think of a gazillion ways this could go wrong in a spur of the moment.” Nun – es lässt sich kaum gänzlich ausschließen, dass Kommunikation missverstanden wird. 

Zumindest aber, gibt eine sehr simple Regel, die sich beachten lässt, wenn man wegen der Sensibilität eines Themas erhöhten Wert darauf legt, sachlich korrekt zu bleiben und möglichst Wenig Interpretations- und Auslegungsspielraum zu bieten: Vermeide Humor,  insbesondere in den sozialen Medien. Guter Humor ist die schwierigste Disziplin der Unterhaltung, und die meisten Pointen kommen nicht ohne Kollateralschäden aus, ohne Menschen, die sich getroffen und verletzt fühlen. Für die Wissenschaftskommunikation bei gilt deshalb meist, dass sie ernsthaft, höflich und korrekt zu sein hat. Oder aber, man wählt ganz bewusst den humorvollen Weg, auch wenn er vielleicht riskant ist. Über Humor in der  Wissenschaftskommunikation hat Kelleigh Greene für den Blog von Scientia geschrieben. Darin argumentiert sie, dass Humor und Wissenschaftskommunikation sehr wohl zusammenpassen.

Keine Angst vor der Zielgruppe

Vorsicht ist geboten, wenn heikle Theman kommuniziert werden. Jedoch sollte man seine Kommunikation auch nicht völlig der Vorsicht unterwerfen und dem Diskurs aus dem Weg gehen. Wissenschaft kann Kritik aushalten. Das heißt jedoch nicht, dass auch jede:r einzelne Wissenschaftler:in Kritik aushalten können muss. Was wir unseren Partner:innen aus der Wissenschaft immer wieder sagen: Keine Panik! Die lautesten Kritikerinnen und Kritiker im Diskurs sind in den seltensten Fällen repräsentativ für die Gesamtheit der Öffentlichkeit. Und manchmal täuscht besonders laut vorgetragene Kritik über leise Zustimmung hinweg. Am Beispiel der CRISPR/Cas9-Technologie haben Kommunikationswissenschaftler:innen der Universität Twente in den Niederlanden erhoben, welche unterschiedlichen Perspektiven es innerhalb der niederländischen Öffentlichkeit gegenüber dieser noch relativ neuen gentechnischen Methode gibt. Dabei griffen die Kommunikationsforscher:innen auf die Q Methode zurück, bei der Aussagen von Studienteilnehmer:innen (hier n=30) dem Zustimmungsgrad nach in eine Rangfolge gebracht werden. Es stellte sich heraus, dass die Teilnehmenden der CRISPR/Cas9-Technologie im Allgemeinen offen und optimistisch gegenüberstanden.

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Die eigene Rolle bewusst machen

Das mag viele Wissenschaftler:innen, die an Gene Editing forschen, optimistisch stimmen. In jedem Fall hilft es Forschenden, sich mit den Zielgruppen ihrer Wissenschaftskommunikation zu beschäftigen. Dazu bietet es sich an, mit Expert:innen zusammenzuarbeiten. Wie eine solche Zusammenarbeit aussehen kann, zeigt zum Beispiel eine Untersuchung des Julius Kühn Instituts im deutschen Quedlinburg. Dafür haben sich die dort forschenden Genetiker:innen mit Kommunikationswissenschaftler:innen der niederländischen Uni Wageningen zusammengetan. Ziel war es, ganz konkrete Empfehlungen für die Kommunikation zum Thema Genetische Modifikation zu entwickeln. Ein Teil des Ergebnisses: Das Vertrauen in die Wissenschaft ist hoch, und Wissenschaftler:innen wird zugetraut, Sicherheit, Transparenz und Nachhaltigkeit ernst zu nehmen. Deshalb sollten sich Wissenschaftler:innen, die an Themen arbeiten, die streitbar sind, nicht verstecken. Sie sind diejenigen, die Expertise einbringen können. Dafür sind sie da, könnte man sagen. 

Führt Expertise automatisch zum Interessenkonflikt?

Doch das sieht nicht jede:r so. In manchen Debatten passiert es, dass die Expertise der Forschenden als Interessenkonflikt gedeutet wird: Wenn beispielsweise Genetikerinnen für eine Lockerung der Regulation des Einsatzes der Gentechnik sind, heißt es schnell: wie könnten auch ausgerechnet Genetikerinnen dagegen sein?  Mit solchen möglichen Interessenkonflikten beschäftigt sich ein Beitrag des Philosophen Alexander Christian in Frontiers am Beispiel der CRISPR/Cas9 Debatte. 

Diskursive Fallstricke zu durchtrennen, ist nicht leicht. Manchmal ist es schlicht unmöglich. Doch Transparenz und Offenheit, können kaum schaden, um eine möglichst breite und offene Diskussion über Forschung und ihre Ergebnisse zu ermöglichen. Bei Oikoplus unterstützen wir Forschende, ihre Arbeit zu erklären und zugänglich zu machen. Wir raten ihnen stets, sich dabei nicht zu verstecken. 

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RL #020: Kommunizierende Wissenschaft und Demokratie

Ständig in Bewegung, hat die Demokratie weltweit in letzter Zeit einen starken Rückgang erlebt. Laut einer Pressemitteilung von Freedom House aus dem Jahr 2021 haben unterschiedliche Faktoren, darunter die Covid-19-Pandemie, vor allem aber die Unverständlichkeit gesundheitlicher, sozialer und wirtschaftlicher Prozesse, zum Rückzug Einzelner aus dem öffentlichen Raum beigetragen. Für die Demokratie ist das Fatal: das sich Abschirmen gefährdet Freiheit, Inklusion und eine gemeinschaftliche Entscheidungsfindung. Aber Wissenschaftskommunikation sollte und kann schwer verständliche Konzepte klären. Sie kann die Kluft zwischen der laufenden Forschung und der breiten Öffentlichkeit überbrücken. Sie kann das Unbehagen, einen Beitrag zum öffentlichen Raum zu leisten, lindern. Auf unsere Reading List zum Thema Inklusion in der Wissenschaftskommunikation folgend, stellen wir dieses Mal Texte vor, die die Beziehung zwischen Wissenschaftskommunikation und Demokratie thematisieren.

Demokratie und eine informierte, aber hilflose Öffentlichkeit

Demokratie ist ein Prozess, der eine kontinuierlich informierte Öffentlichkeit erfordert. Nur so ist ein gleichberechtigter öffentlicher Diskurs möglich. Im Detail aber aber, scheinen die Dinge noch viel komplexer zu sein. In “The Fall of the Public Man” (hier erhältlich) führt Soziologe Richard Sennett aus, dass das Versäumnis, der Zivilgesellschaft Wissenschaft zu erklären, demokratischer Prozesse stört. Unverständliche Informationen verstärken demnach das Unverständnis für laufende Entwicklungen. Und sie führen zu einem mangelnden Interesse an allem, was über den das Individuum Betreffende hinausreicht.

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Lassen Sie uns das auf die städtische Ebene beschränken. Wie Peter Marcuse in “From Critical Urban Theory to the Right to the City” hervorhebt, verursacht die global empfundene Unzufriedenheit in Kombination mit den gegenwärtigen Lebensbedingungen weltweit zu einer Menge Frustration. Diese Frustration resultiert vor allem aus dem mangelnden Zugang zu Wissen. Sie hemmt unser Verständnis für unsere Relevanz und Rolle bei der Verbesserung unserer Situation und lässt uns hilflos fühlen. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit wird durch die physische und intellektuelle Expansion privater Akteure noch verstärkt. Wir können ihre Auswirkungen auf unsere Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft nicht einschätzen. In “Whose City Is It? Globalization and the Formation of New Claims” legt Saskia Sassen dar, dass es genau diese Einheiten sind, die das Individuum aus der Öffentlichkeit drängen.

Wissenschaftskommunikatoren in demokratischen Umgebungen

Ein weit verbreiteter, die Hilflosigkeit verstärkender Irrglaube ist, dass wissenschaftliche und akademische Erkenntnisse ausschließlich von Fachleuten gewonnen werden können. Klar, Spezialisierung bietet besondere Möglichkeiten für die Durchführung und Beurteilung der Forschung. In “We have never been modern” argumentiert Bruno Latour allerdings, dass gesellschaftlicher Wandel auf der gemeinschaftlichen Produktion von Informationen beruht. Es gehe darum, den Menschen das Gefühl von Autonomie und die Fähigkeit zur Selbstbestimmung zu geben.

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Ähnlich wie Latour argumentiert Bruce V. Lewenstein in “Expertise, Democracy and Science Communication“, dass die Zivilgesellschaft aufmerksamer und verständnisvoller wird, wenn sie die Wissenschaft versteht. Im Gegenzug steigt die öffentliche Nachfrage und damit auch das Potenzial für Finanzierungen. Gleichzeitig führt, wie Bernard Schiele et al. in “Science Communication and Democracy” dargelegen, gemeinsame Wissensproduktion zu einer heterogeneren Gesellschaft. Nämlich einer Gesellschaft, die in der Lage ist, informierte und damit differenziertere Entscheidungen über die Zukunft unseres Planeten zu treffen.

Wie kommunizierte Wissenschaft Demokratie unterstützen kann

Die Wissenschaftskommunikation allein wird das Problem der schwindenden globalen Demokratie nicht lösen. Aber sie trägt dazu bei, dass Wissen aus den Händen weniger in den Besitz vieler gelangen. Die Dezentralisierung von Wissen ist ein wichtiger Faktor für die Gleichberechtigung und Bedingung eines gut informierten Wahlvolks; sie verbessert die Qualität der Entscheidungsfindung. In “Scientific Citizenship in a Democratic Society” argumentiert Vilhjálmur Árnason, dass Wissenschaftskommunikation und wissenschaftliche Kompetenz die öffentliche Politikgestaltung vorantreiben. Er meint, dass Plattformen für den gegenseitigen Unterricht der Schlüssel zur Bekämpfung von Unwissenheit seien. Sie könnten den einen nachhaltigen gesellschaftlichen Wandels jedenfalls unterstützen. Weiterführend wir das Konzept der “motivierten Unwissenheit” wird von Daniel Williams vom Hasting Center erörtert.

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Letztlich ist dies der Punkt, an dem die Wissenschaftskommunikation ihre Wirkung entfalten kann. Wissensdemokratie, wie Alice Lemkes die Herausforderung der Wissenschaftskommunikation in ihrem Weißbuch für Lankelly Chase nennt, sei die einzige Möglichkeit, dem starren System der hierarchischen und undemokratischen Wissensproduktion entgegenzuwirken.

Diese Reading List wurde von Zuzanna Zajac verfasst.

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RL #019: Warum Kommunikation ein wesentlicher Bestandteil wissenschaftlichen Arbeit sein sollte

Wir von Oikoplus bieten Wissenschaftskommunikation an. Aber warum eigentlich? Was war noch einmal der Zweck der Kommunikation von Forschungsergebnissen an ein breites Publikum? Gibt es für Forschung nicht ein Fachpublikum? Reicht es nicht, wenn jene über Forschung lesen und reden, die sich damit auskennen? Naja. Es gibt triftige Gründe für einen breiten Ansatz in der wissenschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit. In dieser Reading List finden sich einige davon.

Im Deutschen gibt es den Ausdruck „Auf den Boden der Tatsachen zurückkehren”. Die Metapher wird gern verwendetet, um dazu aufzufordern, eine Diskussion wieder an der geteilten Faktenbasis zu kallibrieren, wenn sie ausgeufert ist, und sich Unwahrheiten oder Lügen eingeschlichen haben. Wissen über Tatsachen und Fakten sind das Ergebnis von Forschung und Wissenschaft. Es geht dabei also genau um den Boden aus der Metapher. Und auf diesem Boden sind eben nicht nur Expertinnen und Experten unterwegs, sondern wir alle – auch wenn wir alle ihn gelegentlich verlassen. Manche seltener, manche häufiger, ob bewusst oder unbewusst.

Für eine integrativere Wissenschaft

Mónica Feliú-Mójer hat im Jahr 2015 für den Blog von Scientific American zusammengefasst, weshalb Kommunikation für bessere Wissenschaft sorgt. Wenn Wissenschaftler in der Lage sind, über ihre Fachkolleg_innen hinaus effektiv mit einem breiteren, nicht-wissenschaftlichen Publikum zu kommunizieren, stärke das die Unterstützung für die Wissenschaft und fördere das Verständnis für ihre breite Bedeutung für die Gesellschaft und rege zu einer fundierteren Entscheidungsfindung auf allen Ebenen an, von der Regierung über die Gemeinden bis hin zum Einzelnen. Kommunikation könne die Wissenschaft außerdem auch für Zielgruppen zugänglich machen, die traditionell vom wissenschaftlichen Prozess ausgeschlossen sind. Sie könne somit dazu beitragen, dass die Wissenschaft diverser und integrativer werde.

Für das Allgemeinwohl

In Texten über Wissenschaftskommunikation liest man immer wieder, die Forschenden dürften den Kontakt zur Gesellschaft nicht verlieren. Natürlich nicht. Wieso sollte Forschung außerhalb der Gesellschaft stehen? Im Idealfall soll die Forschung schließlich der Gesellschaft dienen. Dieses Verhältnis zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft ist jedoch keineswegs selbstverständlich. Toss Gascoigne und Joan Leach, beide Professoren am Centre for the Public Awareness of Science der Australian National University, argumentieren in einem Beitrag für The Conversation, das 20. Jahrhundert könne historisch als ein langes Plädoyer für die Wissenschaftskommunikation im Interesse des Gemeinwohls gelesen werden.

Auch Forschende lesen nicht nur Research Papers

Einen kurzen Ausflug in die Geschichte der Wissenschaftskommunikation, der sogar bis ins 19. Jahrhundert reicht, unternimmt Dmitry Dorofeev in einem Beitrag über die Bedeutung laienverständlicher Wissenschaftskommunikation auf dem Life-Sciences-Portal news-medical.net 

Danach habe ein Redakteur der Wiener Tageszeitung Neue Freie Presse im Jahr 1895 zufällig von der Entdeckung der Röntgenstrahlen durch Wilhelm Röntgen erfahren, die Bedeutung glücklicherweise erkannt und einen Artikel auf der Titelseite seiner Zeitung untergebracht. Dieser Artikel sei daraufhin vom London Chronical und der New York Sun aufgegriffen worden, und einige Tage später auch von der New York Times. Die schnelle Verbreitung der News über die für die Medizin revolutionäre, bildgebenden Methode in Massenmedien habe dazu beigetragen, dass die Röntgentechnologie schon im folgenden Jahr in über 1000 wissenschaftlichen Artikeln erwähnt worden sei, so Dorofeev. Schließlich – das gilt bis heute – informieren sich auch Forschende nicht nur in Fachpublikationen.

Werbung oder PR?

Forschung und Wissenschaft so zu kommunizieren, dass möglichst viele Menschen daran teilhaben können, damit das Gemeinwohl davon profitiert und damit auch die Forschenden selbst sich leichter über die Arbeit ihrer Kolleginnen und Kollegen informieren können, das sind edle Gründe, Wissenschaftskommunikation zu betreiben. Daneben dient die Wissenschaftskommunikation zunehmend auch der Werbung und PR für einzelne Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsstandorte. Empirisch haben sich Peter Weingart und Marina Joubert an der Stellenbosch University in Südafrika 2019 mit den Motivationen, Wissenschaftskommunikation zu betreiben, beschäftigt. Auf Grundlage ihrer Erkenntnisse über die zunehmend aktiv betriebene Wissenschaftskommunikation kommen sie zu dem Schluss, dass eine Unterscheidung zwischen pädagogischen und werblichen Formen von Wissenschaftskommunikation dringend geboten sei. Nur so kann die Glaubwürdigkeit von Wissenschaft erhalten bleiben.

Es gibt als viele sehr gute Gründe, Wissenschaft und die Ergebnisse von Forschung so zu kommunizieren, dass sie für möglichst viele Menschen verständlich und interessant sind. Der wichtigste aller Gründe bleibt dabei, dass jener anfangs zitierte Boden der Tatsachen bestellt gehört. Denn auf ihm erwachsen Neugier, Erkenntnis und Innovation. 

In unserem Projekt ArcheoDanube versuchen wir deshalb, Archäologie touristisch nachhaltig zu erschließen und die Ergebnisse von Forschung über die Geschichte des Donauraums möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Gerade ist der vierte Newsletter des Interreg-Projekts erschienen.

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RL #018: Schreiben mit Lesefluss: Über die Reduktion des Energieeinsatzes im Leseprozess

In der Wissenschaft lesen wir ständig. Und zwar lesen wir lange Texte, kurze Texte. Monografien, Sammelbände, Abstracts. In den Naturwissenschaften sind Paper meist kürzer und folgen einem straff organisiertem Aufbau. Bei den Sozialwissenschaften hingegen, sind die Texte länger und in der Struktur fluider. In beiden finden wir Sprachbilder, Beispiele und Vergleiche. Sie geben den Ergebnissen einen Rahmen. Disziplinenübergreifend gilt, dass unsere im Lesen und Verstehen geübten Leser*innen, entsprechend der Textqualität mehr oder weniger Energie aufwenden. Genau damit setzt sich diese Reading List auseinander.

Et= Esyn+Esem

2014 schrillten die Alarmglocken in der US-amerikanischen Wissenschaftsszene: erstmals seit 35 Jahren, würden Wissenschaftler*innen weniger lesen. Bald stellte sich heraus: die Analyse war falsch und der Titel des Artikels verwirrend. Tatsächlich lesen Wissenschaftler*innen seit den 1970er Jahren nämlich immer mehr. Und zwar 264 Artikel im Jahr; oder 22 pro Monat. In einem im Nature veröffentlichten Beitrag, gibt Richard Van Noorden Einblick in die Details der Lesegewohnheiten von Wissenschaftler*innen.

Für jeden neuen Artikel lassen sich die Kolleg*innen auf ihnen zuvor oft unbekannte Narrative und Schreibstile ein. Ohne die Inhalte zu kennen, bringen sie dafür Energie auf. Die totale für das Verarbeiten eines Satzes notwendige Energie (Et) setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: der syntaktischen Energie (Esyn) und der semantischen Energie (Esem). Damit argumentiert jedenfalls Jean-Luc Lebrun im 2007 veröffentlichten Buch “Scientific Writing”.

Am besten nachvollziehen, lässt sich der benötigte Energieaufwand beim selbst lesen. Wie einfach fällt es Ihnen lange, umständlich strukturierte Sätze zu dechiffrieren und – viel wichtiger – konnten Sie neben der Struktur auch den Inhalt erfassen? Um die Komplexität selbst geschriebener Sätze zu verdeutlichen, kann es helfen alle Hauptaussagen (den Verbund von Nomen und Verb) zu unterstreichen. Je größer die Abstände zwischen den unterstrichenen Passagen, desto umständlicher die Formulierungen. Wir sind an Lebruns’ Kern angekommen.

Foto von D0N MIL04K von Pexels

Satzstrukturen aufbrechen

Damit Ihre Leser*innen beim Dechiffrieren von Satzstrukturen Energie sparen und diese für das Verstehen der Inhalte aufwenden können, gibt es eine Reihe von Strategien. Im Jahr 2013 veröffentlichten Tomi Kinnunen et al. Von der Universität Ostfinnland den SWAN – Scientific Writing Assistant. Das in einem Paper beschriebene SWAN baute auf den von Lebrun aufgestellten Prämissen auf und sucht in Texten nach besonders herausfordernden Satzstrukturen: Schachtelsätze, Nominalstrukturen, Langatmigkeit. Leider wurde das Projekt 2013 eingestellt. In Teilen, übernehmen heute Programme wie z.B. Grammarly diese Funktion. Aber aufgepasst: mit grammatikalischen Strukturen darf, wenn es denn der Verarbeitung von Inhalten zuträglich ist, gebrochen werden. Auch in wissenschaftlichen Essays.

Foto von Katelyn von Pexels

Besondere Bedeutung kommt beim Aufbrechen von Satzstrukturen den Satzzeichen zu: Kommata, Strichpunkten, Doppelpunkten und Gedankenstrichen. In einem Blogbeitrag der Writing Cooperative, zeigt Karen deGroot Karter auf, wie Satzzeichen nicht nur richtig, sondern auch den Lesefluss unterstützend, eingesetzt werden können. Ausführlicher wird Stephen Wilbers. Der Verwendung von Satzzeichen widmet er Week 21 in Mastering the Craft of Writing. Seine These lautet, dass zwar alle Satzzeichen trennen; dabei aber verschiedene stilistische Möglichkeiten bieten. Mit Kommata lässt sich spielen.

Schlussbemerkung

Lesefluss lässt sich quantifizieren. Das tut zum Beispiel ein WordPress-Plugin auf dieser Website. Der Flesch Reading Ease dieser Reading List liegt dem Plugin zufolge bei 32,3. Angeblich ist der Text schwer zu lesen. Grund für den niederen Score sind zu lange Sätze und zu wenige Worte, die einen Übergang andeuten. Sich davon verunsichern zu lassen, wäre aber falsch. Es gibt gewiss Leser*innen und Autor*innen, die den Text als gut leserlich bezeichnen würden. Und bei 22 Artikeln im Monat und 264 Artikeln im Jahr, dürfte auch für wissenschaftliche Publikationen gelten, dass nicht alles, was als unlesbar gilt, auch unverständlich ist. Sich mit dem eigenen Schreiben auseinanderzusetzen, kann jedenfalls dabei helfen, die eigenen Gedanken und Ideen besser zugänglich zu machen.

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RL #017: Ethik in der Wissenschaftskommunikation

In dieser eher kurzen Reading List, widmen wir uns der Frage, ob es ethische Standards gibt, die Wissenschaftskommunikation einhalten sollte. Eine simple Antwort lautet: Ja, natürlich. Bei genauerer Betrachtung ist die Fragestellung aber gar nicht so banal. Denn Debatten um ethische Fragen sind sowohl in der Wissenschaft, als auch in der Kommunikationsbranche allgegenwärtig. Für die Wissenschaft gelten nicht die Gesetze der Kommunikationsbranche – und für die Kommunikationsbranche gelten keine wissenschaftlichen Standards. In der Praxis wurde diese gar nicht so kleine Differenz zu Beginn der Corona-Pandemie deutlich, nämlich als die Regierung des deutschen Bundeslands Nordrhein-Westfalen eine Studie in Auftrag gab und diese dann auch noch von einer professionellen PR-Agentur maximal ausgeschlachtet wurde, wobei der PR-Agentur möglicherweise auch die Interpretation der wissenschaftlichen Ergebnisse überlassen wurde. Den Fall fasst ein Artikel von KOM – Magazin für Kommunikation zusammen.

Die Gute Wissenschaftliche Praxis

Erst durch die hohen Standards, die sie bei der Produktion von Wissen an sich selbstanan anlegt, wird die Wissenschaft zur Wissenschaft. Zu diesen Standards wissenschaftlichen Arbeitens zählen neben der Transparenz und der Reproduzierbarkeit ihrer Methoden auch Aspekte wie Ehrlichkeit, Verantwortlichkeit und Verlässlichkeit. In Summe führt die Einhaltung der wissenschaftlichen Standards zur Guten Wissenschaftlichen Praxis. Wissenschaftliche Standards sind die Antwort auf die Frage, wie Forschung betrieben werden muss, um als Wissenschaft anerkannt zu werden. Sie sorgen für die Unterscheidbarkeit wissenschaftlichen Wissens von Erfahrungswissen, Anecdotal Knowledge, bloßer Überlieferung oder religiöser Erkenntnis. Sie sorgen für wissenschaftliche Integrität. Eine umfängliche Definition dieser Standards findet sich im European Code of Conduct for Research Integrity.

Ständiges Self-Assessment

Die Gute Wissenschaftliche Praxis allein reicht jedoch nicht unbedingt aus, um auch ethischen Standards gerecht zu werden. Die Gute Wissenschaftliche Praxis beantwortet die Frage, wie Forschung zu betreiben ist, um integer zu sein. Ethische Standards berühren darüber hinaus die Frage, was in der Forschung zu tun bzw. zu unterlassen ist. Dabei geht es um die Rolle menschlicher und tierischer Versuchsobjekte in der Forschung, um den Umgang mit persönlichen Daten, von Fotos bis zum individuellen menschlichen Genom. Viele Forschungseinrichtungen setzen bei der Frage nach der Ethik in der Wissenschaft auf die dauernde Selbstüberprüfung der Forschenden. Für die Umsetzung solcher Self-Assessments in EU-geförderten Projekt bietet die Europäische Kommission Guidelines.

Die Gute Wissens-PR

Das alles betrifft die Wissenschaft. Aber wie steht es um die Ethik in der Wissenschaftskommunikation? Gibt es auch Standards und Kriterien für gute Science-PR und Dissemination, oder gar für die ethisch korrekte SciComm? Um es vorweg zu nehmen: Ja, es gibt solche Standards, z.B. aufgestellt 2016 von Wissenschaft im Dialog und dem deutschen Bundesverband Hochschulkommunikation. Sie finde sich hier.

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RL #016: Minecrafts’ Hühnerbeschleuniger und Neugierde in der Wissenschaft

In dieser Reading List beschäftigen wir uns damit, wie Neugierde in der Wissenschaft politisch ist und wie sie für die Wissenschaftskommunikation Standards setzt. Dazu beginnen wir mit dem Computerspiel Minecraft. Die Neugierde gefunden, kommen wir dann zu ein paar Good Reads, die den Zusammenhang von Neugierde, Wissenschaft und Politik, und zu guter Letzt’ Forscherdrang und Wissenschaftskommunikation thematisieren. Viel Spaß beim lesen!

Motivation ohne Ende: der große Hühnerbeschleuniger

235 Millionen Mal wurde Minecraft verkauft. Öfter als jedes andere Computerspiel auf dieser Welt. Ziel des Spiels ist es Rohstoffe in Würfelform zu kombinieren und daraus Gebäude und Ähnliches zu errichten. Die Spieler:innen bauen Steine und Holz ab, suchen Öl, Feuer und andere Rohstoffe. sie ergründen ein Referenzsystem, das jenem der realen Welt gar nicht unähnlich ist. Tatsächlich gibt es Chemiekurse für Minecraft und die reale Welt. Erlernen Sie Chemie durch das kombinieren von Rohstoffen in Minecraft. Warum nicht?

Der Tag dauert in Minecraft zwanzig Minuten. Die Sonne geht stets im Osten auf. Um die Spielphysik hinter der Kombination von Rohstoffen besser zu verstehen, gibt es von Nutzer:innen erstellte wissenschaftliche Experimente innerhalb von Minecraft. Fünf davon hat Rob Schwarz in einem Blogbeitrag auf Stranger Dimensions zusammengetragen. Der bedeutendste aller Versuche: der große Hühnerbeschleuniger. Ähnlich CERN in der echten Welt, soll der Hühnerbeschleuniger Auskunft über die kleinstmögliche Blockgröße in Minecraft geben.

Screenshot des großen Hühnerbeschleunigers in Minecraft. Zum Video geht’s hier: https://www.youtube.com/watch?v=E0XN00Wy7Rs

Neugierde und das Unerwartete

Was zum Wissen inspiriert, sind die Ergebnisse der Mühen eines Gedankengangs. Und um die Ergebnisse, sowie dahinter stehende Neugierde zu vermitteln, kommt der Kommunikation besonderer Stellenwert zu. Kommunikation ist nämlich die einzige Konstante in einer ansonsten auf Sand gebauten Wissenschaft, argumentiert Nigel Sanitt im Buch Culture, Curiosity and Communication in Scientific Discovery. Die Kommunikation, die Sanitt meint, ist anregend und limitierend zugleich. Denn wer seine Neugierde schlecht kommuniziert sieht sich mit Unverständnis und Verboten konfrontiert. Lassen Sie mich etwas ausholen.

Zur politischen Dimension von Neugierde, konnten Dan M. Kahan et al. in einer 2017 im Political Psychology publizierten Studie nachweisen, dass Informationsverarbeitung die von wissenschaftlicher Neugier getrieben ist, politisch motivierter Informationsverarbeitung entgegenwirkt. Anders gesagt: Menschen mit Forschungsdrang entfernen sich von politischen Narrativen und Stellen diese in Frage. Ihre Ergebnisse sind für die Politik nicht unmittelbar nutzbar. Außerdem: wissenschaftlich neugierige Menschen freuen sich über unerwartete Ergebnisse. Weniger gerne bestätigen Sie den Status Quo.

Nach erfolgreicher Kollision zweier Hühner im Minecraft’schen Teilchenbeschleuniger sind diese verschwunden: weder das für den Hühnertod übliche rohe Huhn oder Brathähnchen bleiben über. Zu sehen sind Federn. Wurden die Hühner zu Energie? War eines der beiden Hühner in seiner Rohstoffkombination ein Antihuhn? Mit dem Bekanntwerden der Resultate zum Experiment beginnt in der Community die Theoriebildung. Die Spielphysik von Minecraft wird in Frage gestellt. Wäre das in einem autoritären Minecraft möglich?

Neugierde in der Wissenschaft

Dass Neugierde in der Wissenschaft Wirkung hat, ist geklärt. Was Neugierde auslöst und wie wir sie nutzbar machen können, nicht. In der Online Ausgabe von Forbes, gibt Diane Hamilton eine Antwort auf die erste der beiden Fragen: Angst, Annahmen, Umwelt und Technik lösen Neugierde aus. Aufschlussreich ist auch ein Podcast der Wharton University mit Astrophysiker Mario Livio: “Curiosity has several kinds or flavors, and they are not driven by the same things.” Es gibt Neugierde für alles; inspiriert und gefüttert muss sie werden.

Neugierde im Kontext der Wissenschaftskommunikation
Neugierde ist unterschiedlich in Ihrer Form und Ausgeprägtheit. Manchmal wird sie eingeschränkt.

Die Neugierde von Menschen zu unterstützen oder zu unterdrücken ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn wir von Neugierde im Kontext von Wissenschaftskommunikation sprechen, dann bedeutet das empathisch zu kommunizieren, schreibt Elaine Burke. Warum, sollte irgendjemand an Deiner Forschung interessiert sein? Außerdem: setzen Sie, wie in einer früheren Ausgabe dieser Reading List ausgeführt, auf Relatability. Erlauben Sie es Ihrer Zielgruppe Bezug herzustellen.

Ich komme zum Schluss und zurück zu Minecraft. Um zu verstehen wie Neugierde in der Wissenschaft funktioniert, bleibt Minecraft ein Sammelsurium fertiggestellter, abgebrochener und nie begonnener Projekte. Vor zehn Jahren ist es mit dem großen Hühnerbeschleuniger gelungen, Menschen abzuholen und dazu zu inspirieren, die Welt von Minecraft zu hinterfragen. Unabhängig vom Thema, liegt wohl darin das Ziel, mindestens aber der Auftrag guter Wissenschaftskommunikation.

Das Rätsel über die kleinstmögliche Blockgröße in Minecraft wurde nicht gelöst.

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RL #014: Gut geführte und erfolgreiche Meetings

Teammeetings, Projektmeetings, Vereinsbesprechungen und Konferenzvorbereitung. Beeindruckend ist, wie unterschiedlich Meetings geführt und erlebt werden. Ganz ohne Fokus auf online Meetings, sammelt diese Reading List Publikationen und Ideen zum Thema.

Gut geführte Meetings

Gute Meetings sparen Zeit und sind produktiv. Sie schaffen ein angenehmes Klima und vermitteln Wertschätzung. Sie erreichen ein Ziel, einen Kompromiss oder eine Gesprächsgrundlage für folgende Zusammentreffen. Es gibt dafür ein paar Grundvoraussetzungen. Räume mit Fenstern gehören dazu. Eine Agenda, an der noch gedreht und geschraubt werden kann. Raum für Gespräche abseits der Agenda und, je nach Anlass, zumindest die Aussicht auf Verpflegung.

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Dann aber beginnt das Meeting. Auf seinem Streaming-Channel erklärt Max Castéra das 1969 von Bruce Tuckman erstellte Modell von Gruppendynamiken. Es zeigt die Phasen eines (beruflichen?) Zusammentreffens. In seinem Modell unterteilt Tuckman Meetings in Forming, Storming, Norming, Performing (Abstract zu Bruce Tuckman’s Originaltext). Die für mich bedeutendste Erkenntnis dabei war, wie wichtig Zeit für das Schaffen von Gruppendynamik ist, und die Tatsache, dass sich Ziel und Zeit relational verhalten. Und darauf kann man Einfluss nehmen.

Gruppendynamik in Meetings gestalten

Sollten Sie ein Meeting auf einer Alm oder Selbstversorgerhütte organisieren, finden Sie hier den Katalog für gruppendynamische Übungen des Österreichischen Jugendrotkreuz (deutsch). “Know your own Team! schreibt aber auch Mindtool in Improving group dynamics (engl.). Aufschlussreich ist auch die Liste zu dominanten Charakteren innerhalb Gruppen. Die umfassendste aller Listen zum leiten von Meetings, Seminaren und gruppendynamischen Prozessen aller Art, stammt von Kevin Yee et al. Er sammelt 289 frei zugängliche und nachvollziehbar kategorisierte Ideen für Interaktionen (in engl.).

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Tagesordnung und Zeitgefühl

Wir beginnen mit Arbeitsmeetings. Die perfekte Tagesordnung gibt es, glaub ich, nicht. Überlegungen zum Thema Tagesordnungen und Templates für Tagesordnungen gibt es zur genüge. Etwa hier und hier. Nehmen wir dann noch das aktive Gestalten der Gruppendynamik in die Tagesordnung mit auf, dann zeigt sich meist, dass das Programm ambitioniert ist. Es bietet sich an, die Produktivität zu steigern.

Sie könnten die Zeit zur Lösungsfindung minimieren. 1999 argumentierten Bluedorn et al. im Journal of Applied Psychology, dass Meetings bei denen Menschen stehen, 34% weniger Zeit benötigen um zu Lösungen kommen. 56 Gruppenkonstellationen wurden miteinander verglichen.

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Zur aktiven (Zeit-)Gestaltung gibt es noch andere Ideen. Zum Beispiel die Pomodoro-Technique (App Empfehlungen). Der Timer organisiert den eigenen, aber auch gruppendynamische Arbeitsprozesse in 25-minütigen Intervallen mit Pausen. In den Pausen oder zu Beginn einer längeren Einheit bieten sich Übungen zur Aktivierung von Körper und Geist an (z.B. der Active Meetings Guide der Emory University) (in engl.). Radikalere Ansätze finden sich bei den 16 Out of the Box Meeting Ideas von the Great Barn. Rausgehen, Kaffee trinken. Radikal?

Gute Meetings

Ich verlasse das Zusammentreffen mit einem guten Gefühl, weiß dass wir einen Schritt weitergekommen sind. Ich habe neue Ideen. Es gab kreative und produktive Phasen. Und Pausen.

Viele der Meetings, die ich besuchen durfte, waren gut organisiert und hervorragend geleitet: Rhetorik, strategische Empathie und paraverbale Aspekte in Meetings. Es kündigen sich weitere Reading Lists an.